Elterntaxi adé – Sicher zu Fuß zur Schule

Am 21. November 2023 fand das Digitale Fachseminar der AGFK-BW zum Thema „Elterntaxi adé – Sicher zu Fuß zur Schule" statt. Im Zentrum des Webinars stand die Frage, wie Eltern und Kinder dazu animiert werden können, den Schulweg selbstaktiv zurückzulegen.

Denn Kinder, die zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule kommen, profitieren in vielerlei Hinsicht: Neben den gesundheitlichen Vorteilen des Zufußgehens, ergeben sich ein wachsendes Selbstbewusstsein und eine gesteigerte Sozialkompetenz der Kinder, genauso wie ein geübteres Verhalten im Straßenverkehr und Risikobewusstsein. Sichere Schulwege sind daher ein zentrales Thema der Fuß- und Radverkehrsförderung.

Das Landesprogramm „MOVERS – Aktiv zur Schule“ setzt genau dort an. Mit verschiedenen Bausteinen aus den Bereichen Infrastruktur und Aktion sollen wichtige Impulse gesetzt sowie Schulen und Kommunen bei der Umsetzung von Maßnahmen des schulischen Mobilitätsmanagements unterstützt werden. Einen Aktionsbaustein testete der Landkreis Ludwigsburg mit den Schulwegprofis an 20 Schulen: Drei Wochen lang sammelten Grundschüler:innen so viele aktive Schulwege wie möglich, entweder zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Tretroller. „Die Aktion wird durch verschiedene Unterrichtsideen, Arbeitsblätter sowie Elternflyer und Give-Aways begleitet“, berichtet Maren Schumacher von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW). Das Feedback und die Erfahrungen fließen dann in den landesweiten Roll-out für 2024 ein.

Es ist ein Teufelskreis: Der Hol- und Bringverkehr und gewagte Wendemanöver bringen Kinder, die selbstaktiv zur Schule kommen, oftmals in gefährliche Situationen. Weshalb wiederum einige Eltern ihre Kinder lieber mit dem Auto zur Schule bringen. Eine Möglichkeit, daraus auszubrechen und Schulwege sicherer zu machen, sind sogenannte Schulstraßen. Hier wird die Straße vor Schulbeginn und nach Schulende für circa 30-45 Minuten für den Kfz-Verkehr gesperrt. Umgesetzt wurde das bereits in Österreich und Frankreich, in Deutschland gibt es erste Modellprojekte dazu, wie in Köln und Frankfurt. „Wichtig ist aber auch das Bewusstsein, dass der Schulweg aus mehr als der Straße vor dem Schulgebäude besteht“, gibt Juliane Krause vom Fachbüro plan&rat zu bedenken.

Egal ob auf dem Weg zur Schule oder in der Freizeit: Kinder nehmen ihre gebaute Umwelt aus einer ganz anderen Perspektive wahr als Erwachsene dies tun. Eine Infrastruktur, die den Bedürfnissen und der Sichtweise von Kindern gerecht wird, ist daher von zentraler Bedeutung – gerade bei der Planung von Schulwegen. Wo hierbei die Probleme liegen, kann von den Kindern sehr präzise benannt werden. „Setzen Sie sich ein Ziel: Messen Sie Ihre Städte daran, wie gut und sicher Kinder sich in ihr bewegen und aufhalten können“, ermutigt Katalin Saary vom Fachbüro Mobilitätslösung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Die Präsentationen der Referierenden finden Sie hier »