Stadt Karlsruhe: Sofortmaßnahmen nach ADFC-Fahrradklimatest

Die Stadt Karlsruhe macht sich an die Verbesserung der bemängelten Punkte aus dem ADFC-Klimatest. Noch für dieses Jahr ist die Besetzung einer Personalstelle für Baustellenkontrollen geplant.

Nachdem Karlsruhe im April beim Fahrradklimatest des ADFC den zuvor zweimal errungenen ersten Platz bei den Großstädten über 100 000 Einwohnern nicht verteidigen konnte, geht die Verwaltung nun daran, die bei der Umfrage besonders bemängelten Punkte abzuarbeiten. Einer Informationsvorlage an den Planungsausschuss des Gemeinderats zufolge sollen Sofortmaßnahmen zu den Punkten Radwegführung an Baustellen, Falschparkerkontrollen auf Radwegen und Fahrraddiebstahl umgesetzt werden.

Radwegführung an Baustellen verbessern

„Wir sind dabei, unsere Themen weiter zu optimieren“, kündigte Bürgermeister Daniel Fluhrer vor dem Ausschuss an, der sich mit einem Antrag der Grünen-Fraktion beschäftigte. So soll möglichst noch in diesem Jahr eine bereits bewilligte Personalstelle für Baustellenkontrollen besetzt werden. Dass beim Klimatest die Radwegführung an Baustellen mit einer Note von 4,0 bewertet wurde, liege nach den Worten von Ulrich Wagner, beim Stadtplanungsamt als Bereichsleiter für Verkehr zuständig, nicht an den städtischen Baumaßnahmen, „sondern an den vielen schwer zu kontrollierenden Kleinbaustellen“. Man habe bereits in der Vergangenheit Firmen und Bauherrn für die Problematik sensibilisiert, dennoch bedürfe es verstärkter Kontrollen.

Behinderungen auf Radwegen

Diese soll es ebenfalls auf den Radwegen geben, wo zahlreiche Behinderungen durch falsch geparkte Autos festgestellt und im Klimatest zur Note 4,2 in diesem Merkmal geführt hatte. Hier setzt die Verwaltung weiterhin auf Kontrollen vom Fahrrad aus mit Schwerpunkt im Innenstadtbereich. Unterstützung erhofft sich die Stadt hierbei von der im Juni dieses Jahres neu aufgestellten Fahrradstaffel der Verkehrspolizei des Polizeipräsidiums Karlsruhe. Diese habe den „primären Zweck, den Kontrolldruck bei ­besonders verkehrssicherheits­relevanten Verstößen zu erhöhen“, heißt es in der Vorlage.

Was die mit 4,2 benotete Situation bei Fahrraddiebstählen betrifft, setzt die Stadtverwaltung weiter auf den Ausbau sicherer Fahrradabstellanlagen. Pro Jahr sollen ­jeweils 300 stabile Bügel hinzukommen, erläuterte Wagner. Mehr gehe im Moment nicht „aufgrund der Kapazitäten beim Umsetzen und wegen Lieferengpässen bei den Herstellern“. Grundsätzlich müsse außerdem festgehalten werden, dass die Zahl der Fahrraddiebstähle mit zuletzt 1715 im Jahr 2022 um fast 30 Prozent gegenüber dem Höchststand von 2016 abgenommen habe. ­Begleitend zu den Sofortmaßnahmen will die Stadt außerdem die Öffentlichkeitsarbeit ausweiten, wie beispielsweise mit dem wöchentlichen „Mobilitätsmontag“ auf den Social-Media-Kanälen.