Landkreis Freudenstadt engagiert sich für "Mehr Fuß und Rad im Kreis"

Im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Freudenstadt haben sich am 13. Dezember 2023 rund 25 Akteure aus Politik und Verwaltung zusammengefunden, um darüber zu diskutieren, wie der Rad- und Fußverkehr im Landkreis gemeinsam nach vorne gebracht werden kann.

Mehr Fuß und Rad im Kreis - dieses Motto hat sich der Landkreis zu Herzen genommen. Seit 1. August 2022 gibt es mit Monika Krämer eine eigene Radverkehrsmanagerin im Landkreis, die auch den Fußverkehr mitdenkt. Dieses Engagement für den Fuß- und Radverkehr wurde durch die Veranstaltung „Mehr Fuß und Rad im Kreis“ am 13.12.2023 nochmals unterstrichen und soll die Grundlage für die weitere Förderung selbstaktiver Mobilität vor Ort sein. Dies betonte auch der Erste Landesbeamte Reinhard Geiser bei seiner Begrüßung.

„Wie kann der Radverkehr künftig aussehen und wann fahren Menschen mit dem Rad?“ Damit begann Janik Layer vom AGFK-Fachbüro seinen Vortrag. Und beantwortete seine Frage auch gleich selbst: „Wenn es schnell, sicher und bequem ist. Ganz konkret: Wenn Sie auch ein 11-jähriges Kind dort fahren lassen würden.“ Dies kann beispielsweise durch eine intuitive und durchgängige Radverkehrsführung erreicht werden, aber auch durch bevorrechtigte Hauptverbindungen für Radfahrende, wie z.B. mit Fahrradstraßen – auch außerorts. Und nicht zu vergessen: Eine geschützte und sichere Abstellmöglichkeit für das Rad.

Die selbstverständlichste Art der Fortbildung hingegen ist der Fußverkehr. „Denn jeder geht zu Fuß, und wenn es nur mal eben zum Bäcker ist“, erklärte Annika Jung von der Planersocietät. Deutschland ist zudem das Land der Gernegeher: Denn 83 Prozent der Bundesbürger:innen ab 14 Jahren gehen gerne zu Fuß – damit ist das Zufußgehen die beliebteste Fortbewegungsart. Und dennoch bedarf es einer Fußverkehrsförderung, denn das Thema wurde verkehrspolitisch lange Zeit nicht beachtet. Doch es geht auch anders: Mit breiten Gehwegen und Querungshilfen, aber auch mit Sitzgelegenheiten und einem Bodenbelag, der auch für mobilitätseingeschränkte Personen geeignet ist.

Um die Rad- und Fußverkehrsförderung in den Kommunen umzusetzen, bedarf es neben dem Konzept und einer guten Planung auch finanzieller Mittel. Welche Maßnahmen förderfähig sind und wie der Antragsprozess abläuft, erklärte Adriane Arens den anwesenden Teilnehmenden. So sind beispielsweise Neu-, Um- und Ausbaumaßnahmen im Rad- und Fußverkehr und auch für Ortsmitten nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) förderfähig.

Im Fokus der Veranstaltungsreihe „Mehr Fuß und Rad im Kreis“ steht der ausrichtende Landkreis. Wie die Radverkehrsförderung im ländlichen Raum, zumal geprägt durch eine bewegte Topografie, aussehen kann, zeigten Monika Krämer und Matthias Fritz vom Landratsamt. Gute Beispiele der Rad- und Fußverkehrsförderung sind auch in Baiersbronn zu finden, die den Teilnehmenden von Marko Burkhardt und Hartmut Johannsen aus der Gemeinde vorgestellt wurden.

Die Veranstaltung soll der Auftakt für einen regelmäßigen Austausch zwischen dem Landkreis und den Kommunen sein. „Für die Rad- und Fußverkehrsförderung sind die Landkreise wichtige Koordinatoren und fungieren für die Kommunen als fachliche Ansprechpartner und Multiplikatoren“, bekräftigte Jakob Kittel von der AGFK-Geschäftsstelle.

Sie haben ebenfalls Interesse, die Rad- und Fußverkehrsförderung in Ihrem Landkreis zu fördern und das Seminar „Mehr Rad im Kreis“ gemeinsam mit der AGFK-BW zu veranstalten? Dann melden Sie sich gerne per E-Mail an weiterbildung@agfk-bw.de.

Die Präsentationen der Referierenden finden Sie hier »