Elke Zimmer MdL auf Sommertour in Karlsruhe

Im Mittelpunkt des Besuchs von Staatssekretärin im Verkehrsministerium Elke Zimmer standen Fahrrad-Forschung und -Infrastruktur in der AGFK-BW Stadt Karlsruhe.

Am heutigen Donnerstag, 27. Juli 2023, besuchte Elke Zimmer MdL, Staatssekretärin im Verkehrsministerium Baden-Württemberg, bei ihrer Sommertour die Fächerstadt und informierte sich vor Ort über den aktuellen Stand des Forschungsvorhabens „gÜRad“ (Kommunale Konzepte zur Einhaltung der gesetzlichen Überholabstände zwischen Kfz und Radfahrenden) und den Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur in der Stadt am Beispiel der Kriegsstraße.

Staatssekretärin Elke Zimmer betonte: „In Karlsruhe wird das Radfahren der Zukunft erlebbar: Auf der Kriegsstraße und rund ums Ettlinger Tor ist bereits jetzt ein attraktives und durchgängiges Angebot für den Radverkehr realisiert worden. Breite Radfahrstreifen, passende Querungen für den Fuß- und Radverkehr und separate Ampeln gehören dazu. Das Fahrrad spielt in der Stadtplanung eine besondere Rolle, da es zuverlässig, emissionsfrei und schnell Personen von einem Ort zum nächsten befördert. Das Forschungsvorhaben gÜRad ist eine passende Ergänzung zur bereits vorhandenen Infrastruktur in Karlsruhe: Die Messung von Überholabständen unter realen Bedingungen ist ein wichtiges Projekt, um kritische Situationen zu identifizieren und Maßnahmen zu entwickeln, die die Sicherheit verbessern. Die Hochschule Karlsruhe leistet mit ihrer Forschung in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Fußgänger- und Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW) einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit und stärkt damit das Sicherheitsgefühl der Radfahrenden. Wir sind dankbar, dass der Bund das Projekt finanziell unterstützt.“

Gemeinsam mit Prof. Dr. Jochen Eckart und prof. Dr. Christoph Hupfer von der Hochschule Karlsruhe (Die HKA) machte sie, mit einem speziellen Forschungsrad ausgestattet, in der Innenstadt die Probe aufs Exempel beim vorgeschriebenen Mindestabstand von 1,5 m, den Autofahrer beim Überholen von Radfahrern einhalten müssen. Ziel der ersten Radstrecke war die HKA, wo über den Stand des Projekts gÜRad und die visuelle Darstellung der mit OpenBikeSensor erfassten Daten näher eingegangen wurde. Zudem wurde die Weiterentwicklung der Messtechnologie für Überholabstände mit LIDAR-Sensoren vorgestellt, die Gegenstand des Forschungsprojekts „i-Bike“ ist, das am Baden-Württemberg Institut für Nachhaltige Mobilität (BWIM) an der Hochschule Karlsruhe angesiedelt ist. 

„Radfahren ist gesundheitsfördernd und nachhaltig", betonte Prorektor Prof. Dr. Franz Quint. "Mit unseren Forschungsarbeiten im Institut für Verkehr und Infrastruktur und am BWIM können wir in Zusammenarbeit mit anderen Partnern wie beispielsweise den Kommunen Problembereiche im Straßenverkehr identifizieren und entsprechende Lösungen erarbeiten. Das ist ein wichtiger Beitrag, damit sich Radfahrerinnen und Radfahrer künftig sicherer fühlen und folglich auch ihr Fahrrad häufiger nutzen.“

Weiter mit dem Rad ging es zur nächsten Station am Ettlinger Tor, wo sich Staatsekretärin Zimmer mit Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup traf und über den jüngsten Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur in Karlsruhe am Beispiel der Kriegsstraße informierte. Dort sei im Zuge der Kombilösung eine attraktive neue Ost-West-Verbindung für den Radverkehr entstanden. „Als mit Silber-Status zertifizierte fahrradfreundliche Kommune leistet Karlsruhe einen wichtigen Beitrag zur Radverkehrsstrategie des Landes Baden-Württemberg. Schon jetzt liegt der Radverkehrsanteil am Modal Split bei über 30 Prozent. Doch wir wollen noch besser werden und investieren dafür in die Infrastruktur. Die Liste unserer Vorhaben ist umfangreich, sie reicht von Veränderungen des Straßenquerschnitts zu Gunsten des Fuß- und Radverkehrs über die Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr bis hin zu vielen neuen sicheren Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.“ 

Über das Projekt gÜRad

gÜRad ist ein gemeinsam von der HKA (Institut für Verkehr und Infrastruktur) und der AGFK-BW (Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundliche Kommunen in Baden-Württemberg e. V.) getragenes Modellprojekt, dessen Ziel es ist, Hilfestellungen für Kommunen bei der Identifizierung von Gefahrensituationen für Fahrradfahrer bei Überholvorgängen von Kraftfahrzeugen zu leisten und Maßnahmen zu deren Bewältigung zu entwickeln. Hierzu werden in Zusammenarbeit mit zehn Projektkommunen Abstandsmessungen zwischen Kfz und Rad an kritischen Straßenabschnitten durchgeführt und (temporäre) Maßnahmen zur Erhöhung der Überholabstände erarbeitet und umgesetzt. Das Projekt wird aus Mitteln des Nationalen Radverkehrsplan durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.