Fachkräftemangel? Das AGFK-Netzwerk antwortet mit attraktiven Verkehrswendeberufen!

Wie können Kommunen die Mobilitätswende trotz Fachkräftemangel stemmen? Die Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW) diskutierte auf dem AGFK-Tag 2023 in Heidelberg zu Verkehrswendeberufen. Das Netzwerk aus über 100 Kommunen präsentiert im Dialog mit Landesverkehrsministerium und Wirtschaft attraktive Jobs und kann auf gute Beispiele mit flachen Hierarchien, agilen Arbeitsmethoden und ressortübergreifender Zusammenarbeit verweisen. Wer sich für aktive Mobilität und lebenswerte Kommunen einsetzen will, ist in den Ämtern für Stadtplanung, Klimaschutz und Mobilität auch im Quereinstieg willkommen!

Heidelberg, 20.10.2023:Die Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen kam aus ganz Baden-Württemberg zum jährlichen AGFK-Tag im historischen Frauenbad in Heidelberg zusammen. Der öffentliche Teil der Veranstaltung widmete sich dem zunehmenden Fachkräftemangel und zeigte im Fazit, dass die Verwaltung in Baden-Württemberg bereits attraktive Verkehrswendeberufe bietet, diese aber noch bekannter gemacht werden müssen. Passend dazu wurde der neue Zertifizierungslehrgang der Hochschule Karlsruhe (HKA) vorgestellt, der mit Start im Frühling 2024 für den Quereinstieg in die Rad- und Fußverkehrsplanung qualifiziert.
Der AGFK-Tag 2023 trat dem vielzitierten Fachkräftemangel mit guten Beispielen aus dem eigenen AGFK-Netzwerk selbstbewusst entgegen. Dabei setzte Jürgen Odszuck, Erster Bürgermeister der gastgebenden Kommune und AGFK-Vorstandsmitglied, die betroffenen Verkehrswendeberufe in den richtigen Rahmen: „Es reicht nicht, den Raum zwischen den Gebäuden als Verkehrsraum zu sehen. Draußen vor dem Haus, das ist der Raum für uns als Gesellschaft. Straßenraum betrifft nicht nur die Verkehrsverwaltung, das betrifft alle Ressorts.“
Ministerialdirektor Berthold Frieß vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg betonte: „Der Aufbau eines klimafreundlichen Verkehrssystems gelingt nur mit motivierten und qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Derzeit schaffen Städte, Gemeinden, Kreise und das Land viele innovative Zukunftsjobs, um die Verkehrswende zu beschleunigen. Durch neue Strukturen und Arbeitsformen wird die Arbeit in der Verwaltung noch attraktiver." Dass durch diesen Ansatz bereits Erfolge zu verzeichnen sind, führte Ministerialdirektor Berthold Frieß anschließend weiter aus: „Mit den neu geschaffenen Stellen für den Radverkehr in den Landkreisen beobachten wir bereits eine starke Zunahme beim Abruf der Fördermittel. Dadurch beschleunigt sich der Ausbau der Radwegenetze und die Menschen vor Ort profitieren schneller davon.“
Auf einem wechselnden Podium lieferten vier Referentinnen gute Beispiele aus den Kommunen, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft: Den Einstieg machte Marcela Ulloa, Geschäftsführerin der Chrysantil Stiftung, zum Ausbildungscampus Stuttgart mit neuen und wirksamen Perspektiven zur Fachkräftedebatte. Dem Fachkräftemangel im Bereich Rad- und Fußverkehr erfolgreich entgegenzuwirken, zeigt eine Erfolgsgeschichte aus Nordrhein-Westfalen. Dort werden Verkehrswendeberufe bereits bei Schüler:innen mit der Kampagne „Plane deine Stadt“ beworben, wie Barbara Terbrüggen von der AGFS NRW vorstellte, die von. Einen Blick in die Mitmachstadt Herrenberg gewährte Salome Haar als Teamleiterin für Rekruiting und Ausbildung. In Herrenberg erhöhen flache Hierarchien die Selbstwirksamkeit im Job und es werden regelmäßig viele Bewerber:innen angelockt. Dass auch baden-württembergische Unternehmen Schlüsselakteure für gesunde und bequeme Mobilität sind, berichtete Sarah Holczer von Paul Lange & Co. OHG aus Stuttgart. Das große Handelsunternehmen aus dem AGFK-Förderkreis stellt interne Prozesse neu auf und verbessert in einem Zug die CO2-Bilanz, die Personalkapazitäten und die Mitarbeiterzufriedenheit.
Bereits auf der Mitgliederversammlung der AGFK, ebenfalls Teil des AGFK-Tags, berichtete Günter Riemer, Erster Bürgermeister Kirchheim unter Teck und Vorstandsvorsitzender der AGFK-BW vom positiven Wind in der Verwaltung: „Wir brauchen in unseren Kommunen eine Geisteshaltung, mit der wir die Dinge, die wir gut und richtig finden, auch umsetzen können. In den AGFK-Kommunen weht schon vielfach eine solche Ermöglichungskultur.“
Auch der Quereinstieg in Verkehrswendeberufe wurde in der Mitgliederversammlung schmackhaft gemacht. Mit der Finanzierungszusage des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg konnte der Start des neuen Zertifizierungslehrgangs für Rad- und Fußverkehr bekanntgegeben werden. Der Lehrgang wird von der Hochschule Karlsruhe in Kooperation mit der AGFK-BW ab Frühjahr 2024 erstmalig angeboten.
 

Weiterführende Links

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Link zu den Veranstaltungsinhalten inklusive Videodokumentation: www.agfk-bw.de/verein/agfk-tag-2023

Pressebüro AGFK
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Die AGFK-BW e. V.
Die Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW) ist ein Netzwerk von mehr als 100 Landkreisen, Städten und Gemeinden. Mit seiner Vision 2030 setzt sich der Verein dafür ein, dass aktive Mobilität als Basismobilität so einfach, sicher und bequem ist, dass Fuß und Rad die erste Wahl sind. Bei den Mitgliedskommunen der AGFK-BW steht aktive Mobilität für ein faires Miteinander aller und eine konsequent verfolgte Vision Zero-Strategie.