Gemeinderat in Villingen-Schwenningen beschließt einstimmig Radverkehrskonzept

Damit ist der Grundstein für den Ausbau der Radinfrastruktur gelegt.

Am 18.05.2022 beschloß der Gemeinderat einstimmig das neue Radverkehrskonzept, an dem die Stadtverwaltung seit Mitte 2020 gearbeitet hatte. Das Radverkehrskonzept setzt den Fokus auf Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Anstelle bekannter seitenlanger Texte stehen das Radwegenetz und die sogenannten Umsetzungsstufen im Mittelpunkt.

Dabei wurden durch die Aktion STADTRADLEN notwendige Zahlen generiert um festzustellen, wo besonders viel geradelt wird. Auch Dank RADar! konnte eine sehr hohe Anzahl an Problemstellen erfasst und im Radverkehrskonzept berücksichtigt werden. Das RadNetz BW, das Radnetz des Landkreises, Sachstandberichte der Stadtverwaltung und des ADFCs sowie die Radschulwegpläne sind ebenfalls mit eingeflossen.

Entwickelt wurde ein Radverkehrskonzept mit Hauptaugenmerk auf ein Radwegenetz, welches als Grundstein der weiteren Radverkehrsplanung dient. Zeitgleich wurde und wird die konstante Erweiterung und Entwicklung des Konzepts über die Umsetzungsstufen gesichert.

Das Radwegenetz

Das Radwegenetz differenziert zwischen Routen im "Innen-" und "Außenbereich" und ergänzend zwischen "Vorrang-", "Haupt-" und "Nebenrouten". Die Zuordnung in diese vorhandene Netzbedeutung erfolgt mittels der erreichbaren verkehrswichtigen Ziele, welche beispielsweise die Stadtzentren, die Ortschaften, Schulen, Wohn- & Gewerbegebiete, Arbeitsstandorte, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeiteinrichtungen, öffentliche Einrichtungen, Bäder, Parks etc. sind.

Das Radwegenetz ist nicht in Stein gemeißelt. Durch die Rückmeldung der Bürgerinnen und Bürger, aber auch durch zukünftige Baumaßnahmen können die gewählten Routen überprüft und ggf. angepasst werden.

Das aktuelle Radwegenetz finden Sie hier.

Die Umsetzungsstufen

Neben dem Radwegenetz wird die 1. Umsetzungsstufe des Konzeptes beschlossen. Eine stufenweise Umsetzung wird aufgrund der Größe des Stadtgebietes mit vielen Straßenkilometern sowie den regelmäßigen Neuauflagen von Verordnungen und Förderprogrammen gewählt. So ist ein flexibles Zusammenstellen künftiger Maßnahmen je nach Förderlage, Ressourcenverfügbarkeit und Kapazität möglich.

Die 1. Umsetzungsstufe unterteilt zwischen den Quick Wins ("schnelle Gewinne"), welche Auswirkungen im gesamten Stadtgebiet haben und den Iterativen Maßnahmen welche einzelne Radinfrastrukturprojekte beinhalten. Diese 2-Komponenten Vorgehensweise bietet den Bürgerinnen und Bürgern bereits zum Start des Konzeptes in kurzer Umsetzungszeit einen Mehrwert im alltäglichen Radverkehr und ermöglicht ein einheitliches Bild der Radinfrastruktur aufzuzeigen und zu erlangen.

Quick-Wins

Die Quick-Wins werden per "Großaktion" zügig nach dem Beschluss umgesetzt und sollen mit der 1. Umsetzungsstufe abgeschlossen werden.

Die Quick-Wins sind:

  • Furteinfärbungen
  • Öffnung von Einbahnstraßen
  • S-Pedelec-Freigabe außerorts
  • Aktualisierung Beschilderung/Aufhebung Benutzungspflicht

Für jeden Quick-Win sind digitale Karten erstellt. Mittels dieser können Bürgerinnen und Bürger die Übersicht sowie den aktuellen Stand der Umsetzung erfassen. Die Karten sind dabei so erstellt, dass die involvierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung per drag & drop den Status jeder einzelnen Maßnahme der Quick-Wins schnell und einfach umstellen oder neue Maßnahmen hinzufügen können.

Iterative Maßnahmen

Die Iterativen Maßnahmen sind Radinfrastrukturprojekte, welche innerhalb der 1. und der nachfolgenden Umsetzungsstufen verwirklicht werden. Für die 1. Umsetzungsstufe sind Maßnahmen ausgewählt, welche sich im Innenbereich und auf Vorrangrouten befinden. Beide Kategorien geben den dringendsten Handlungsbedarf und somit Maßnahmen der höchsten Priorität an.

Iterative Maßnahmen der 1. Umsetzungsstufe sind:

  • Flächige Einfärbung Radfahrstreifen Am Krebsgraben
  • Fünf Fahrradstraßen, darunter eine Fahrradstraßenachse, welche das Schulzentrum Deutenberg anbindet

"Verkehrsgrün" für VS

Die Iterativen Maßnahmen beinhalten eine Einfärbung der Radinfrastruktur. Eine einheitliche Farbgebung ist als deutliches Signal für die Radfahrerinnen und Radfahrer und weitere Verkehrsteilnehmende mit Wiedererkennungswert für das Radverkehrskonzept neben dem subjektiv erhöhten Sicherheitsaspekt zu verstehen. Der zukünftige Farbton ist "Verkehrsgrün".

Der Vorteil der Farbe "Verkehrsgrün" ist, dass diese bereits für die Beschilderung und Markierung von Radschnellwegen oder der Radwegebeschilderung des Landkreises genutzt wird und daher einen hohen Wiedererkennungswert besitzt. Die Farbe wird mit dem Radverkehr verknüpft und ein einheitliches Auftreten kann gewährleistet werden.

Die Fahrradstraßen werden mittels beidseitigem Breitstrich und flächiger Einfärbung in Eingangs- und Kreuzungsbereichen markiert. Zusätzlich werden das Sinnbild "Fahrradstraße" und alle 25 m Fahrradpiktogramme aufgebrannt. Parkstände werden weiß markiert. Die Einfahrt für Anlieger ist frei. Anwohnerinnen und Anwohner werden mittels Fahrradstraßen-Flyer zusätzlich über die neuen Regelungen informiert.

Weitere Infos und Fragen

Das Radverkehrskonzept VS mit sämtlichen Karten, Bildern und Ausblick finden Sie hier

Bei Fragen und Anmerkungen können Sie sich jederzeit melden bei:

Ansgar Kundinger - Mobilitätsmanager
Grünflächen- und Tiefbauamt
Abteilung Straßen
Marktplatz 1
78054 Villingen-Schwenningen
Telefon 07721 / 82-2665
Telefax 07721 / 82-2647
ansgar.kundinger@villingen-schwenningen.de
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