Kampagne „Rad nimmt Rücksicht“ in Stuttgart gestartet

Die Landeshauptstadt Stuttgart führt die Verkehrssicherheitskampagne „Miteinander läufts besser“ fort.

Nachdem es im Jahr 2021 der Mindestabstand beim Überholen von Radfahrenden ging, wird dieses Jahr die Rücksichtnahme von Radfahrenden gegenüber Fußgängerinnen und Fußgängern im Mittelpunkt stehen. Die Kampagne 2022 mit dem Motto „Rad nimmt Rücksicht“ wurde am Montag, 4. April im Unteren Schlossgarten nahe der Stuttgarter Jugendverkehrsschule der Öffentlichkeit präsentiert. Die Bürgermeister Dr. Clemens Maier (Sicherheit, Ordnung, Sport) und Peter Pätzold (Städtebau, Wohnen, Umwelt) sowie Michael Saur (Leiter der Verkehrsinspektion des Polizeipräsidiums Stuttgart) haben die Inhalte der Kampagne vorgestellt. Sie hat zum Ziel, Radfahrerinnen und Radfahrer für ein umsichtiges und sicheres Verhalten zu sensibilisieren. Mit umweltfreundlicher Sprühkreide wurde die Botschaft der Kampagne „Rad nimmt Rücksicht“ auf dem vom Radverkehr und Fußverkehr gemeinsam genutzten Weg im Schlossgarten aufgebracht.

Das Verhältnis von Radfahrerinnen und Radfahrern zu Fußgängerinnen und Fußgängern ist nicht immer spannungsfrei. Die Ursachen sind vielfältig, wie die Partner der Aktion beim Termin im Schlossgarten erläuterten. Zugleich hat die Nutzung des Fahrrads in den letzten Jahren erfreulicherweise stark zugenommen. Die Stuttgarterinnen und Stuttgarter sind traditionell viel zu Fuß unterwegs. Dass auf die Bedürfnisse der Fußgängerinnen und Fußgänger besondere Rücksicht zu nehmen ist, sollte allen fahrenden Verkehrsteilnehmenden bewusst sein, auch dem Radverkehr. Mit der Verkehrssicherheitskampagne 2022, die den Titel „Rad nimmt Rücksicht“ trägt, soll das Bewusstsein der Radfahrenden für ein rücksichtsvolles Miteinander geschärft werden.

Bürgermeister Dr. Clemens Maier: „Wir beobachten seit geraumer Zeit, dass die Beschwerden von Fußgängerinnen und Fußgängern über Radlerinnen und Radler, die sich nicht an die Straßenverkehrsregeln halten, zunehmen. Die Einhaltung der Verkehrsregeln und gegenseitige Rücksichtnahme ist aber für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer oberstes Gebot für ein gutes und sicheres Miteinander im Straßenverkehr“, führte Maier aus.

Zusammenarbeit zwischen Landeshauptstadt und Polizeipräsidium Stuttgart

Die Kampagne wurde in Zusammenarbeit zwischen der Landeshauptstadt und dem Polizeipräsidium Stuttgart entwickelt. Geworben wird über viele Kanäle. Das Motto „Rad nimmt Rücksicht“ wird an fünfzig Stellen an Fuß‐ und Radwegen mit Sprühkreidemotiven markiert. Zudem werben Plakate in Stuttgarts Straßen und die Fahrgastinformation der Busse und Stadtbahnen der SSB für mehr Rücksicht. Radfahrende werden zudem direkt über Lenkeranhänger an abgestellten Fahrrädern angesprochen. Ebenso wird das Motto über die sozialen Netzwerke verbreitet, auch mit Unterstützung von fahrradaktiven Gruppen.

Michael Saur, Leiter der Verkehrsinspektion des Polizeipräsidiums Stuttgart: „Unsere Kolleginnen und Kollegen von der Fahrradstaffel kennen die Engstellen und neuralgischen Punkte wie beispielsweise im Schlossgarten genau. Mit dieser Kampagne wollen wir gezielt die Radlerinnen und Radler ansprechen, die meist ohne böse Absicht andere gefährden, zu dicht vorbei fahren oder zu schnell unterwegs sind“, unterstrich Michael Saur.

Gegenseitige Rücksichtnahme gilt für alle Verkehrsteilnehmer und alle Verkehrsarten

Bürgermeister Peter Pätzold betont: „Gegenseitige Rücksichtnahme gilt für alle Verkehrsteilnehmer und alle Verkehrsarten. Uns ist es wichtig, mit der Kampagne die Radfahrenden und Zufußgehenden in den Blick zu nehmen. Oft gibt es zwischen diesen beiden Gruppen Konflikte, weil sie sich oft den Platz teilen müssen. Ziel der Stadtverwaltung ist es zwar, bei zukünftigen Planungen die Radfahrenden und die Zufußgehenden zu trennen. Aber dies ist in einer dichten Stadt nicht immer möglich. Daher werben wir für die gegenseitige Rücksichtnahme. Gerade hier im Schlossgarten, am großen Spielplatz, ist dies immer wieder ein Thema. Aber nicht nur hier.„ Rücksichtnahme ist die wichtigste Grundlage für ein gedeihliches Miteinander der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmenden. Auf der städtischen Homepage gibt es weitere Informationen und Verhaltensregeln für ein sicheres Zusammenspiel der einzelnen Verkehrsteilnehmenden, denn „Miteinander läufts besser“.