Mannheim startet Verkehrsversuch

Die Stadt will mit zahlreichen Maßnahmen die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt erhöhen

Neue Verkehrswege, höhere Aufenthaltsqualität, entspannt einkaufen und ausreichend Parkhausstellplätze: All das testet die Stadt Mannheim seit dem 11. März in einem zwölfmonatigen Verkehrsversuch. Im Rahmen des Verkehrsversuchs wird die Verkehrsführung geändert. Diese Maßnahme geht einher mit einer Umwandung des Straßenraums hin zu mehr Platz zum Flanieren, zum Verweilen und für Begegnungen.

„Von der neuen Innenstadt werden Fußgänger, Radfahrende und Autofahrende gleichermaßen profitieren. Die Erreichbarkeit der Innenstadt wird sich erhöhen und die Aufenthaltsqualität sich verbessern, wenn der Durchfahrtsverkehr aus der Stadt herausgehalten wird“, sagt der für Stadtentwicklung und Verkehrsplanung zuständige Bürgermeister Ralf Eisenhauer.

Mehr Aufenthaltsqualität
Im Zuge der Neugestaltung der Verkehrsführung wird knapp 1,7 Kilometer Straßenraum für Zufußgehende attraktiver und grüner gestaltet. Entlang der Fressgasse und Kunststraße wurden die Kurzzeitparkplätze umgewandelt: Insgesamt 18 Lieferzonen mit etwa 280 laufenden Metern Länge ermöglichen nun ein reibungsloses Liefern und Laden. 64 mobile und zwölf festinstallierte Fahrradbügel sorgen für sichere Abstellmöglichkeiten. 84 neue Sitzgelegenheiten, umgeben von insgesamt 100 Pflanzkübeln, runden das Angebot ab. Diese werden vor allem in den warmen Monaten erblühen und mehr Grün wachsen lassen. Die neuen Erlebnis- und Begegnungsräume ermöglichen ein Einkaufen und Flanieren in Ruhe sowie das Pausieren auf den neuen Sitzgelegenheiten.

Erste reine Fahrradstraße
Ein weiterer Bestandteil des Verkehrsversuchs ist die Umwandlung eines Teils der Marktstraße in Mannheims erste reine Fahrradstraße. Eine Fahrradstraße ist eine ausdrücklich für Radfahrende vorgesehene Straße, andere Fahrzeuge dürfen die Straße nur benutzen, wenn sie per Zusatzschild zugelassen sind. In Mannheim ist es in allen bisherigen Fahrradstraßen erlaubt, mit dem Auto ebenfalls in der Fahrradstraße zu fahren. In der Marktstraße ist dies nicht der Fall.

Die Vorteile einer Fahrradstraße sind vielfältig: Fahrradstraßen sind leiser und gesünder. Weniger Lärm und Abgase bedeuten auch eine bessere Luft für alle und einen höheren Wohnwert in der Umgebung. Fahrradstraßen sind zudem für die Radler:innen sicherer: Autos dürfen hier nur langsam und mit besonderer Rücksicht fahren. Radfahrende können stattdessen entspannt nebeneinander fahren. Die Nutzung einer Fahrradstraße motiviert sogar: Sie zeigt Radfahrerinnen und Radfahrern, dass sie als Verkehrsteilnehmende anerkannt und wertgeschätzt werden und macht Radhauptrouten in der Stadt sichtbar.

Erreichbarkeit der Innenstadt
Mit der geänderten Verkehrsführung wird die Parkplatzsuche für diejenigen erleichtert, die mit dem Auto in die Innenstadt möchten. Das Parkleitsystem wird zur schnelleren Zielführung dementsprechend mit einfachen Mitteln angepasst. Insgesamt stehen rund 9.500 Stellplätze in den Parkhäusern und Tiefgaragen zur Verfügung. Wer nur kurze Erledigungen vorhat, der profitiert vom vergünstigten Tarif in der ersten halben Stunde. In den Parkhäusern der Mannheimer Parkhausbetriebe GmbH kostet die erste halbe Stunde zwischen 50 Cent und 1,20 Euro – günstiger als es bei den Kurzzeitparkplätzen der Fall war. Die Parkplätze für Behinderte bzw. mobilitätseingeschränkte Menschen bleiben von den Maßnahmen unberührt und sind nach wie vor nutzbar.

Alle weiteren Infos zum Verkehrsversuch und zur geänderten Verkehrsführung finden Sie unter https://www.mannheim.de/lebenswerteinnenstadt.