Dritte Planungswerkstatt: Geht nicht gibt´s nicht

1 Hotel, 2 Tage, 4 Tagungsräume, 8 knifflige Planungsfälle und 35 Expertinnen und Experten: vom 31.01. bis 01.02.2023 fand die 3. AGFK-Planungswerkstatt in Neckarsulm statt – kreative und praktikable Lösungen inklusive.

Die dritte AGFK-Planungswerkstatt befasste sich mit Straßen, Streckenabschnitten und Plätzen, bei denen dringend eine Verbesserung für den Fuß- und/oder Radverkehr nötig ist. Auch aktuelle Planungsvorhaben, mit denen der Fuß- und Radverkehr gefördert werden soll, für die aber bislang keine wirklich zufriedenstellende Lösung besteht, standen auf der Agenda.

Nach dem Motto „Geht nicht, gibt’s nicht“ nahmen sich Referierende, Fachexperten, Rad- und Fußverkehrsplanende sowie Vertreterinnen und Vertreter der Straßenverkehrsbehörden zwei Tage Zeit, um acht kommunale Problemfälle aus Bad Wimpfen, Baden-Baden, Bietigheim-Bissingen, Bruchsal, Edingen-Neckarhausen, Fellbach, Herrenberg und Ostfildern zu diskutieren und gemeinsam konkrete sowie umsetzbare Lösungs- bzw. Gestaltungskonzepte zu erarbeiten.

Die Erwartungen der Teilnehmenden waren hoch: Neue Impulse, mutige Entscheidungen, konstruktive Diskussionen und nicht zuletzt der fachliche Austausch. Markus Belz von der AGFK-Geschäftsstelle bestärkte alle nochmals, nicht nur das Machbare zu planen, sondern wirklich groß zu denken und mutig auch kreative Infrastruktur in den Blick zu nehmen. Fast schon Tradition bei der Planungswerkstatt ist hierbei seine Aufforderung: „Alle sagten: Das geht nicht! Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.“

Am ersten Tag stand vor allem die Wissensvermittlung auf der Agenda, um den Teilnehmenden konkrete Ansätze und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dr. Alexandra Kaiser aus dem Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg stellte die zahlreichen Unterstützungsinstrumente für den Rad- und Fußverkehr dar und ermutigte die Kommunen, diese auch in Anspruch zu nehmen. Prof. Karl Heinz Schäfer von der TU Köln widmete sich anschließend den planerischen Anforderungen, Rahmenbedingungen und guten Beispielen. Den gestalterischen Aspekt fügte Johann Senner vom Landschaftsarchitekturbüro Planstatt Senner hinzu. Er forderte die Teilnehmenden auf, bei den Planungen auch die Aufenthaltsqualität im Blick zu haben: „Es gibt nichts einfacheres als einen Baum zu pflanzen!“

Bäume wurden dann auch am zweiten Tag, als es an die konkreten Planungsfälle ging, stets mitgedacht. In zwei Runden wurden zunächst in Kleingruppen und anschließend im Plenum die Planungsfälle bearbeitet und diskutiert, rauchende Köpfe waren dabei garantiert. Was dabei herauskam, kann sich durchaus sehen lassen: Von kurz- bis langfristigen Maßnahmen entstanden ein bunter Strauß kreativer Lösungen und völlig neue Sichtweisen für die Kommunen. Während die knifflige Kreuzung in Baden-Baden „nur noch“ umgestaltet werden muss, haben sich die Planenden aus Edingen-Neckarhausen ein echtes Großprojekt vorgenommen und Bad Wimpfen stellte die generelle Aufteilung des Straßenraumes in Frage, sodass sich völlig neue Möglichkeiten für den Rad- und Fußverkehr eröffnen. „Es gibt für jedes Problem (mindestens) eine Lösung. Jetzt müssen wir sie nur noch vor Ort umsetzen“, so das Fazit von Julia Dickow aus Fellbach.

Das Motto „Geht nicht gibt´s nicht“ ging demnach voll und ganz auf, sehr zur Freude von AGFK-Vertreter Markus Belz. Mit einem optimistischen Blick in die Zukunft verabschiedete er sich am späten Nachmittag von den Teilnehmenden: „Ich würde mir wünschen, dass wir schon bei der nächsten AGFK-Planungswerkstatt von ersten Umsetzungserfolgen berichten und in einigen Jahren dann vielleicht bei der Einweihung dabei sein können.“

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