Digitales Fachseminar: GEHlungene Kommunikation für den Fußverkehr

Am Montag, 05. Dezember 2022, fand das Digitale Fachseminar der AGFK-BW zum Thema „Kommunikation für den Fußverkehr“ statt.

Möchte man für das Zu-Fuß-Gehen Reklame machen, steht man vor der Frage nach dem konkreten Produkt, das beworben wird. Einen Gegenstand sucht man in dem Fall vergebens. Wie also das Marketing für den Fußverkehr aufziehen?

Das Stichwort dabei lautet, eine Gehkultur in den Städten und Gemeinden zu etablieren, das Verhalten der Bürgerinnen und Bürger zu verändern hin zu mehr Zu-Fuß-Gehen. Gelingen kann dies über sogenanntes Social Marketing. Das hat als Ziel nicht Profit, sondern das Gemeinwohl im Sinn und passt sich der Zielgruppe, also den Bürgerinnen und Bürgern, an – und die können wiederum selbst Einfluss darauf nehmen.

„Man muss dem Fußverkehr einen Wert verleihen, ihn also wertvoll machen“, erklärt Patrick Kofler von der HELIOS GmbH. Und das funktioniert wie klassische Markenbildung, das heißt Schlüsselbilder, Emotionen, Events und das Vernetzen spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Bestes Beispiel: Das berühmte „Abbey Road“-Plattencover der Beatles, das auch von Minister Winfried Hermann für das Aktionsprogramm „1.000 Zebrastreifen für Baden-Württemberg“ nachgestellt wurde.

Neben Sichtbarkeit und Kampagnen für den Fußverkehr, ist die „Walkability“, also die Fußgängerfreundlichkeit, eine entscheidende Komponente beim Zu-Fuß-Gehen. Kann ein Weg einfach, sicher und bequem zu Fuß zurückgelegt werden, sind die Menschen eher geneigt, dies auch zu tun. Für ein Aha-Erlebnis sorgt häufig Petra Jens von der Mobilitätsagentur Wien bei den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt. Mit dem Stadtplan eines Wiener Bezirks und einer Folie, auf die verschiedene Kreise eingezeichnet sind, erkennen die Anwohnenden mit dem sogenannten „Hausschlapfen-Radius“ sofort, was sie von ihrer Wohnung aus in nur fünf oder zehn Gehminuten erreichen können.  Und das ist oftmals viel mehr als gedacht.