Modellprojekt zum Überholabstand zwischen Kfz und Radfahrenden
Zu enge Überholabstände von Kfz wirken sich negativ auf das subjektive Sicherheitsgefühl von Radfahrenden aus. Im Projekt werden die Überholabstände in Modellkommunen gemessen sowie Maßnahmen für größere Überholabstände entwickelt und getestet.
Das Einhalten ausreichender Abstände beim Überholen erhöht gleichermaßen objektiv die Verkehrssicherheit als auch das subjektive Sicherheitsempfinden von Radfahrenden und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Radverkehrs. Ziel des Modellprojekts ist die Entwicklung von Hilfestellungen für Kommunen, um kritische Situationen, die besonders häufig mit engen Überholvorgängen zwischen Kfz und Fahrrad einhergehen, zu identifizieren und Maßnahmen zu deren Verbesserung treffen zu können.
Zur Durchführung des Modellprojekts
Durch Messen/Erhebung der Überholabstände zwischen Kfz und Rad (Messung durch Fahrräder mit OpenBikeSensor) wurden vorab kritische Straßenabschnitte mit zahlreichen zu engen Überholvorgängen in den Modellkommunen identifiziert. Für diese Straßenabschnitte wurden gemeinsam mit den beteiligten Kommunalverwaltungen Maßnahmen als temporäre Realexperimente entwickelt, durchgeführt und evaluiert. Zu diesen zählten Markierungen, Querschnittaufteilung, Plakate, Schilder, lokale Kampagnen und aufklärende Maßnahmen. Ziel war es zu verstehen, ob und wie die Maßnahmen zu einer Reduzierung vormals enger Überholvorgänge beitragen würden.
Weitere Aspekte des Modellprojekts
Zusätzlich zu den beschriebenen Realexperimenten, die neben infrastrukturellen Anpassungen auch durch eine öffentlichkeitswirksame Kommunikation begleitet werden konnten, gilt auch die konsequente Ahndung von Verstößen gegen die vorgeschriebenen Mindestabstände als ein wichtiger Baustein.
Die mit der StVO-Novelle 2020 eingeführte Verhaltensregel zum Überholabstand benennt klare Regelungen: innerorts mind. 1,5 m, außerorts mind. 2,0 m. Dennoch scheint sie im Verkehrsalltag regelmäßig nur wenig bekannt zu sein bzw. Anwendung zu finden. Die hohe Bedeutung ausreichend großer Überholabstände Kfz/ Fahrrad ist vielerorts noch nicht im Bewusstsein aller Verkehrsteilnehmenden angekommen. Maßnahmen für ein besseres Miteinander bei Überholvorgängen zwischen Kfz und Fahrrad sowie die Identifizierung möglicher Lösungsansätze zur Vermeidung von zu engen Überholabständen sind für die angestrebte Förderung des Radverkehrs aus Sicht der AGFK-BW essentiell.
Veröffentlichung der Ergebnisse
Das Modellprojekt gÜ-Rad gilt bundesweit als bislang einzigartig in seiner Durchführung. Zur Vermittlung der Erkenntnisse aus dem Modellprojekt, zur Diskussion und um die unterschiedlichen Akteur:innen zusammenzubringen, ist hierzu eine öffentlichkeitswirksame Abschlussveranstaltung geplant, zu der wir Sie gerne einladen. Bitte beachten Sie, dass sich die Veranstaltung primär an die Fachöffentlichkeit richtet.
Projektbeteiligte:
Nähere Informationen zu dem Projekt finden Sie auch auf der Seite des Mobilitätsforum Bund.
Bereits heute vormerken
Die Abschlussveranstaltung zum Modellprojekt gÜ-Rad findet am 29.11.2024 in Stuttgart statt. Vorgestellt werden die wesentlichen Ergebnisse durch die Projektbeteiligten.
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Die AGFK-BW stellt Ergebnisse zum Modellprojekt gÜ-Rad, inklusive Praxisleitfaden für Kommunen, interessierten Pressevertreter:innen zur Verarbeitung zur Verfügung. Bitte registrieren Sie sich für den Presseverteiler der AGFK-BW, um rechtzeitig informiert zu werden.