Verkehrsminister Hermann stellt Studie zu mehr Sicherheit im Radverkehr vor

Die neue Studie des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg zeigt Maßnahmen auf, die die Sicherheit im Radverkehr erhöhen können. Deutlich weniger Unfälle im Sinne der Vision Zero sind möglich.

Die neu vorgestellte Studie des Ministeriums für Verkehr zeigt auf, mit welchen Maßnahmen Unfälle im Radverkehr deutlich reduzierbar seien. Demnach können Unfälle mit schweren Folgen um mehr als die Hälfte reduziert werden. Minister Hermann betonte auf der Pressekonferenz, wie wichtig es sei, das Thema Verkehrssicherheit im Blick zu haben, insbesondere vor dem Hintergrund, dass bis 2030 eine deutliche Zunahme des Radverkehrs im Land auf bis 20% angestrebt werde.

Fünf Maßnahmen wurden mit der Studie identifiziert, die unterschiedlichen Charakters auf die Verkehrssicherheit einzahlen. Die Maßnahmen unterstützen den Weg zur Vision Zero. Die fünf Maßnahmen lauten:

  • Umsetzung der Radverkehrsinfrastruktur nach dem ERA-Standard, mit entsprechenden Linien-Führungen, Breiten und ausreichend Sicherheitsabständen.
  • Gute Sichtbeziehungen an Einmündungen und Kreuzungen, die flächendeckend umgesetzt werden sollten. Einmündungen und Abbiegungen sollten gut einsehbar sein. 
  • Radinfrastruktur an Landesstraßen im Sinne des ERA-Standards, idealerweise getrennt vom Kfz-Verkehr geführt. Einführung von Tempo 70 an Knotenpunkten und Überquerungsstraßen.
  • Umsetzung von Geschwindigkeitsbegrenzungen (Tempo 80) auf schmalen, kurvigen oder schlecht ausgebauten Straßen.
  • Bewusstseinsbildung und Trainings, um die Bevölkerung auf risikoreiches Verhalten im Verkehr und gegenseitige Rücksichtnahme aufmerksam zu machen. 


Investitionspaket zum Infrastrukturausbau kommunaler Maßnahmen

Bei der Umsetzung aller genannten Maßnahmen könne die Zahl tödlicher Unfälle um bis zu 60% abnehmen. Erhebliche Investitionen in einen verkehrssicheren Umbau der Straßenräume seien notwendig. Die derzeitigen Baumaßnahmen im Bereich der Radverkehrsinfrastruktur in Baden-Württemberg erreichen finanziell bereits die benötigte Größenordnung und würden kontinuierlich vom Land weiterverfolgt.

Das Land Baden-Württemberg fördert die kommunale Infrastruktur für den Rad- und Fußverkehr. Das Landesprogramm zur Förderung kommunaler Radverkehrsinfrastruktur für die Jahre 2024 bis 2028 ist das bisher größte Investitionsprogramm für Rad- und Fußwege in Baden-Württemberg. Es umfasst über 900 Maßnahmen und löst mit einer Landesförderung von circa 375 Millionen Euro Investitionen mit einem Wert von knapp einer Milliarde Euro aus.

Für ein faires Miteinander im Straßenverkehr und eine konsequent verfolgte Vision Zero-Strategie steht auch das AGFK-Netzwerk. So ist die Vision Zero in der AGFK-Vision 2030 fest verankert. Dazu trägt bei, dass innerorts Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen und außerorts Tempo 70 gilt. Auch der am 25.10.2024 bereits zum dritten Mal stattfindende AGFK-Tag wird das Thema Verkehrssicherheit schwerpunktmäßig aufgreifen. 

Einen vollständigen Überblick zur Studie des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg sowie geplanten Maßnahmen für den Fuß- und Radverkehr finden Sie hier.