Faktenblatt 06 Mehrzweckstreifen als Querungshilfen

Mehrzweckstreifen (auch Multifunktionsstreifen, Mittelstreifen) sind baulich hervorgehobene Streifen in der Mitte der Fahrbahn. Sie ermöglichen eine direkte Überquerung der Straße ohne Vorrang, aber mit baulicher Unterstützung an jeder Stelle.

Mittelinseln und Mehrzweckstreifen sind effektive Mittel zur Erhöhung der Sicherheit beim Überqueren von Straßen, insbesondere in Bezug auf Fußverkehrsunfälle. Studien zeigen, dass Mittelinseln im Vergleich zu Lichtsignalanlagen oder Fußgängerüberwegen weniger Unfälle verzeichnen. Sie teilen den Querungsvorgang in zwei Teile, was die Einschätzung des Verkehrs und der Geschwindigkeiten vereinfacht. Mehrzweckstreifen ermöglichen durchgängige Querungen und sind besonders nützlich bei diffusen Fußverkehrsströmen und linienhaftem Querungsbedarf, wie in Einkaufsstraßen.


Bei der Planung von Mehrzweckstreifen ist eine gute Sicht, auch bei Dunkelheit, und eine barrierefreie Gestaltung von großer Bedeutung. Die Breitenanforderungen für Mittelinseln gelten auch hier. Außerdem sollte ausreichend Platz für zu Fuß Gehende und Radfahrende vorhanden sein. Die Anwendung von Mehrzweckstreifen hängt von qualitativen Aspekten wie städtebaulichen Bedingungen und der Abstimmung mit anderen Verkehrsmitteln ab. Diese Streifen können auch in Kombination mit anderen Verkehrseinrichtungen wie Fußgängerüberwegen oder Mittelinseln genutzt werden, wobei klare Markierungen und Schilder zur Verdeutlichung von Parkverboten erforderlich sind. Einige Städte wie Lahr und Ulm haben Mehrzweckstreifen erfolgreich genutzt, um den Mindestabstand für das Überholen von Radfahrenden auch bei höherem Verkehrsaufkommen einzuhalten.  
 

Die Faktenblatt-Reihe: Hintergrund und Zielsetzungen
Die Faktenblätter zeichnen sich dadurch aus, dass die wichtigsten Inhalte zu einem Thema auf einer Doppelseite präsentiert werden. Durch Grafiken, kommunale Beispiele oder wissenswerte Kennzahlen werden die Faktenblätter zusätzlich aufgelockert und eignen sich daher gegebenenfalls auch für die Weitergabe an Vereine und Verbände sowie an interessierte Bürger:innen.

Zugang und Nutzungshinweise
Alle Faktenblätter stehen als Download auf der Webseite der AGFK-BW, sowie für Mitgliedskommunen auf Anfrage als ausgedruckte Exemplare zur Verfügung. Selbstverständlich kann ein Ausdruck auch direkt durch die Kommunen erfolgen. Die AGFK-BW empfiehlt die Verwendung eines stabilen, hochwertigen Papiers, das beidseitig bedruckt wird. So ist sichergestellt, dass Interessierte von allen Inhalten profitieren.

 

Gefördert durch das Ministerium für Verkehr des Landes Baden-Württemberg.